Die Queen taucht ein in die Welt der Literatur und vernachlässigt darüber sogar Ihre Verpflichtungen: fängt an unpünktlich zu kommen, liest unter der Fensterkante des Autos wenn Sie Ihren Untertanen huldvoll winkt, bringt diese, aber auch Staatsgäste beim Smalltalk in Verlegenheit, weil Sie sich nicht mehr nach der Anreise des Gesprächspartners erkundigt, sondern nach der momentanen Lektüre.
Die humorvoll, aber auch durchaus auch ernste Erzählung von Alan Bennett wurde mir gestern von meinem lokalen Buchhändler empfohlen. Etwas gestresst hatte ich mich auf den Weg gemacht um bei schönen Sonnenschein einen Kaffee zu trinken und etwas auszuspannen. Auf dem Weg bemerkte ich, dass ich vergessen hatte mein Buch mitzunehmen, eine Tageszeitung wollte ich aber auch nicht lesen, also noch schnell in den Buchladen. Der Wunsch: etwas kurzweiliges zum Kaffee. Die Empfehlung Alan Bennett: Die souveräne Leserin. Und was soll ich sagen? Ein Volltreffer. Zwei Milchkaffee später und deutlich entspannter hatte ich das Buch ausgelesen und ich muss sagen es hat sich gelohnt. Noch jetzt komme ich ins Schmunzeln und Nachdenken über die wirklich sehr unterhaltsame Beschreibung der Queen, die mit dem Lesen anfängt.
Der Reiz des Lesens lag in seiner Indifferenz: Literatur hatte etwas Erhabenes. Büchern war es egal, wer sie las oder ob sie überhaupt gelesen wurden. Vor ihnen waren alle Leser gleich, auch sie selbst. Die Literatur,, dachte sie, ist ein Commonwealth; Bücher darin die Republiken.